AMERICAN FOOTBALL ALLGEMEIN Football ist ein kontrastreicher Sport. Einige Spieler sind groß und kräftig, andere klein und schnell. Rohe Kraft ebenso wie Intelligenz, Beweglichkeit und Geschick werden verlangt. Es ist ein hochkomplexes Spiel, dennoch sind die Grundzüge leicht verständlich. Eine aus 11 Spielern bestehender Mannschaftsteil ist im Ballbesitz. Das Team im Ballbeseitz nennt man "Offense" -sie versucht auf dem Spielfeld vorzurücken, indem sie den Ball wirft oder damit läuft. Das Hauptziel der Offense ist Punkte zu erzielen, indem sie die Goalline mit dem Ball überschreitet und in die Endzone gelangt. Der gegnerische Mannschaftsteil - auch aus 11 Spielern bestehend - ist die "Defense". Diese versucht die Offense zu stoppen bzw. sie dazu zu zwingen, den Ballbesitz abzugeben. Falls die sich im Ballbesitz befindende Punkte erzielt, werden die defensiven und offensiven Rollen getauscht. Es wird so weitergespielt, den Ball wechselnd, bis alle 4 Viertel gespielt wurden. Football ist ebenso aktionsreich und aufregend und bietet die Feinheiten und athletischen Eigenschaften anderer Sportarten sowie die intellektuelle Herausforderung einer guten Schachpartie. Das Beste daran ist, dass dieser Sport immer Spaß macht, egal ob man spielt oder zuschaut. DER BALL Die merkwürdige Form des Footballs macht das Spiel einzigartig. Die Form eignet sich zum Tragen, zum Werfen und zum Kicken. Das Aufspringen des Footballs ist wegen seiner Form unvorhersehbar. Der Football besteht aus feinkörnigem Leder mit einer aufgeblasenen Gummiblase im Inneren. Der offizielle Football misst ungefähr 11 bis 11¼ Inches (ca. 28 cm lang), und 21¼ bis 21½ Inches (ca. 54 cm) (außen herum, in der Mitte gemessen) und wiegt 14 bis 15 Unzen (400 g). Die Bälle, die von Profis, College- Amateurmannschaften verwendet werden, unterscheiden sich etwas in der Größe, im Gewicht und im Aussehen. Vor dem Spiel überprüft ein Schiedsrichter jeden Ball auf den richtigen Luftdruck und auch die Oberfläche des Balls, ob sich eventuell Haftmaterial am Ball befindet, der das Fangen des Balles vereinfachen würde. YARDS UND DOWNS Das Yard (1 Yard = 0,91 Meter) ist der beim Football zugrunde gelegte Maßstab. Die Mannschaft in der Offensive versucht, Yards mit dem Ball zurückzulegen. Der Mannschaft stehen 4 Downs (oder Versuche) zu, den Ball 10 Yards zu bewegen und einen First Down zu erzielen. Dadurch erhält die Mannschaft 4 weitere Downs. Falls es der Offense nicht gelingt, die zum Erreichen eines "First Downs" nötigen Yards zurückzulegen oder Punkte zu erzielen, geht der Ballbesitz an den Gegner über. SCHIEDSRICHTER Es gibt in der Regel 7 Schiedsrichter auf dem Spielfeld- im Amateurbereich wird auch häufig mit 5 Unparteiischen gespielt. Sie bewachen die Einhaltung der Spielregeln, zeigen Regelverstöße an, verhängen Strafen und achten auf die verbleibende Spielzeit. Die Strafe kann entweder aus einem eingebüßten Down oder Yards - oder beidem - bestehen. Struktur und Historie in Deutschland Erstmals auf deutschen Boden wurde Football von amerikanischen Soldaten gespielt, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland stationiert waren. Folglich wurde auch das erste Spiel vor Publikum zwischen zwei Kasernenmannschaften im Frankfurter Waldstadion (heute Commerzbank-Arena) ausgetragen, das von den Besatzungstruppen zu dem Zeitpunkt in "Victory Stadium" umbenannt wurde. Bis sich ein deutscher American Football- Verein gründen sollte, vergingen noch mehr als 30 Jahre. 1977 waren es die "Frankfurter Löwen", die den Grundstein für den hochtaktischen Sport in Deutschland legten. Die Mannschaft bestand zunächst im Wesentlichen aus US-Amerikanern und wenigen Deutschen und bestritt ausschließlich Spiele gegen Mannschaften anderer Militärstützpunkte aus der näheren Umgebung. Am 1. Mai 1978 wurden die Düsseldorf Panther, der zweite deutsche Footballverein, gegründet. Es folgten die Munich Cowboys, die Ansbach Grizzlies, die Bremerhaven Seahawks und die Berlin Bären (heute Berlin Adler). Nach der Gründung des American Football Bund Deutschland (AFBD) im März 1979, nahmen die Mannschaften den geregelten Spielbetrieb auf. Das erste Spiel der neugegründeten Liga unter dem AFBD gewannen die Frankfurter Löwen am 4. August 1979 vor etwa 4.000 Zuschauern mit 38:0 gegen die Düsseldorf Panther. Vor allem aufgrund der vielen erfahrenen US-Amerikaner im Kader der Löwen konnten diese die deutsche Meisterschaft, den Vorläufer des "German Bowl", für sich entscheiden. Der Zuschauerschnitt der Liga lag 1979 bei etwa 600, wobei die letztplatzierten Düsseldorf Panther mit zirka 2.000 Zuschauern pro Spiel den höchsten Schnitt aufweisen konnten. Wegen des schlechten Abschneidens der NRW-Vereine wurde eine Initiative ins Leben gerufen, um die amerikanische Beteiligung zu reduzieren. Die Führung des AFBD war nicht damit einverstanden, da dies einen massiven Einschnitt in die Spielqualität darstellen würde. Meinhard Pfanner, der damalige Präsident der Düsseldorf Panther, gründete zusammen mit einigen anderen, hauptsächlich aus Nordrhein-Westfalen kommenden Mannschaften, einen eigenständigen, vom AFBD unabhängigen, Spielbetrieb mit amerikanischer Beschränkung. Daraus wurde der American Football Verband (AFV), der den Spielbetrieb in der Nordwestdeutschen Football Liga (NFL) parallel zur Liga des AFBD aufnahm. Das Endspiel des AFBD gewannen die Frankfurter Löwen erneut gegen die Ansbach Grizzlies, diesmal mit einem Endstand von 21:12 vor etwa 4.000 Zuschauern in Frankfurt. Die Düsseldorf Panther, die inzwischen auch amerikanische Spieler in ihren Reihen hatten, konnten sich im AFV-Endspiel gegen die vorher stark favorisierten Bremerhaven Seahawks durchsetzen. Vor etwa 8.000 Besuchern gewannen sie mit 15:6 im Essener Grugastadion. Im Jahr darauf versuchten die deutschen Vereine, den Konflikt zwischen den beiden Footballverbänden zu bereinigen und einen gemeinsamen Verband zu gründen. Diese Versuche scheiterten jedoch am AFBD und dessen Präsidenten Paolo Wölker. 1981 konnten sich in der AFBD-Meisterschaft erstmals die Ansbach Grizzlies gegen die Löwen durchsetzen. Sie gewannen das Endspiel am 25. Oktober 1981 mit 27:6 vor einem Publikum von 2.500 Zuschauern im Kölner Südstadion. AFV-Meister wurden wieder die Panther aus Düsseldorf. Sie setzten sich im Parkstadion in Gelsenkirchen vor 11.000 Zuschauern mit 34:18 gegen die Mannheim Redskins durch. Das zunächst geplante Spiel zwischen den Meistermannschaften der beiden Verbände im Heimstadion der Mönchengladbach Mustangs entfiel wegen zu hoher finanzieller Forderungen des AFBD.